Belorussische Präsident erklärt: Russland hat seine neueste atomare missile Oreshnik stationiert
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Belorussische Präsident erklärt: Russland hat seine neueste atomare missile Oreshnik stationiert

Die Stationierung des Oreshnik und die aktuelle politische Lage

Der autoritäre Präsident Belarusslands gab am Donnerstag bekannt, dass Russland seine neueste nuklearfähige Oreshnik-Raketenstellung im Land installiert hat. Diese Ankündigung fällt mit einer wichtigen Phase der Verhandlungen zusammen, die darauf abzielen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Präsident Alexander Lukashenko berichtete, dass die Oreshnik, ein ballistisches Mittelstreckenraketensystem, am Mittwoch im Land eingetroffen ist und nun im Einsatz ist. Details zur Anzahl der stationierten Raketen oder weiteren Spezifikationen wurden jedoch nicht genannt.

Der Standpunkt Russlands und die militärische Entwicklung

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich am Mittwoch, dass die Oreshnik noch in diesem Monat in den Kampfdienst treten werde, allerdings wurden keine zusätzlichen Informationen dazu bereitgestellt. Bei einem Treffen mit führenden russischen Militärs warnte Putin, dass Moskau seine territorialen Gewinne in der Ukraine ausbauen wolle, falls Kiew und seine westlichen Verbündeten die Forderungen des Kremls in den Friedensgesprächen ablehnen. Bereits zuvor hatte Russland taktische Nuklearwaffen im belarussischen Territorium stationiert, das während der groß angelegten Invasion in die Ukraine im Februar 2022 genutzt wurde.

Details zur Rakete Oreshnik und ihre militärische Bedeutung

Die Oreshnik, ein Name, der im Russischen „Haselnussbaum“ bedeutet, wurde bereits im November 2024 in einer konventionellen Version getestet. Mit der Fähigkeit, ukrainische Fabriken zu treffen, gilt das System als schwer abzufangen. Putin hat behauptet, dass die Rakete unaufhaltsam sei, da ihre Mehrfachsprengköpfe Geschwindigkeiten von bis zu Mach 10 erreichen. Er warnte den Westen, dass Russland diese Waffe gegen Verbündete Kiews einsetzen könnte, die längere Reichweiten haben und damit Entscheidungsträger in Russland bedrohen. Die russischen Medien berichteten, dass die Rakete nur elf Minuten bräuchte, um eine Basis in Polen zu erreichen, und 17 Minuten, um die NATO-Zentrale in Brüssel zu erreichen. Es ist unklar, ob die Rakete bei einem Angriff mit einem nuklearen oder konventionellen Sprengkopf bestückt ist.

Technische Spezifikationen und internationale Verträge

Die Reichweite der Mittelstreckenraketen liegt zwischen 500 und 5500 Kilometern, also etwa 310 bis 3400 Meilen. Solche Waffen waren ursprünglich durch einen Vertrag aus der Sowjetzeit verboten, der von Washington und Moskau 2019 aufgekündigt wurde. Sowohl Putin als auch Lukashenko haben zuvor angekündigt, dass die Oreshnik-Systeme vor Ende des Jahres in der Ukraine eingesetzt werden sollen. Bei einem Sicherheitsabkommen mit Lukashenko im Dezember 2024 erklärte Putin, dass, selbst wenn Russland die Oreshniks kontrolliere, Minsk die Zielorte wählen dürfe. Sollte die Rakete auf Ziele in der Nähe Belarusslands gerichtet sein, könnte sie eine deutlich schwerere Nutzlast tragen.

Die nukleare Doktrin und die strategische Position Belarusslands

Im Jahr 2024 veröffentlichte der Kreml eine überarbeitete Nuklearstrategie, die besagt, dass jeder konventionelle Angriff auf Russland, unterstützt durch eine Atommächte, als gemeinsamer Angriff auf das Land betrachtet wird. Diese Drohung zielt offensichtlich darauf ab, den Westen abzuschrecken, während sie gleichzeitig die Schwelle für den möglichen Einsatz von Nuklearwaffen in Russland senkt. Zudem wurde Belarus in die russische Nuklearstrategie eingebunden und unter den nuklearen Schutzschirm Moskaus gestellt.

Lukaschenkos Hintergrund und aktuelle politische Maßnahmen

Lukaschenko regiert das Land mit mehr als 9,5 Millionen Einwohnern seit über drei Jahrzehnten mit harter Hand. Die Regierung wurde wiederholt von westlichen Staaten sanktioniert, vor allem aufgrund des Vorgehens gegen die Menschenrechte und der Unterstützung Russlands bei der Invasion in die Ukraine. Trotz enger Beziehungen zu Moskau bemühte sich Lukaschenko auch um Annäherung an die Vereinigten Staaten. Am Samstag entließ er 123 politische Gefangene, darunter den Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski. Diese Geste erfolgte im Rahmen eines Abkommens mit Washington, das Sanktionen gegen die belarussische Phosphatindustrie aufhob, ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für das Land.

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